Der FAZ-Feuilleton-Aufmacher von heute vermeldet, Elisabeth Ruge habe “in dieser Saison” als Agentin und Verlegerin drei wichtige Literaturpreise “mitgewonnen”.
Nun, das hat sie niemand anderem als mir zu verdanken. 1999 war ich mit einem kleinen Zirkel auserwählter Multiplikatoren bei Ruge und ihrem Gatten Conradi (“Arnulf”) zum Abendessen geladen. Nach dem zweiten Gang bot Ruge mir – als Entremet supplémentaire pour ainsi dire - noch von der in der Tat sehr schmackhaften Mousse de Foie de Canard au Porto an. Doch zu ihrer Überraschung zeigte ich auf einen von allen verschmähten Tiegel mit schwarzem Oliven-Concassé und sagte mit Charme aber Bestimmtheit: “Lieber noch ein bisschen davon.”
Ruge war tief beeindruckt. So wurde ihr Geschmack für das Experiment, das Herbe, das Mutige, das Rohe geboren. Das hat uns nun “in dieser Saison” Swetlana Alexijewitsch, Mathias Énard und Frank Witzel beschert.