Vor allem anderen wünsche ich mir eine bescheidene Zeremonie. Kölner Dom muss nicht sein, Berliner reicht. Poliert meinen Sarg mit Karité-Butter und verhüllt ihn mit einer Deutschlandfahne (bitte nicht größer als mein letzter Wohnsitz: 250 Quadratmeter).
Christian Thielemann möge Gustav Mahlers 8. Symphonie dirigieren, Pete Doherty eine traditionelle irische Volksweise singen. Kate Moss soll einige bewegende Worte sprechen – nichts Pompöses. Sperrt nicht mehr als zwei Dutzend Straßen in der Hauptstadt für mich. In diesen unruhigen Zeiten sollten auch nicht mehr als zwei Bundeswehr-Regimenter für meinen Ehrenzug abgestellt werden.
Der Leichenschmaus soll von dem spanischen Molekularkoch Ferran Adrià Acosta im Schweizer Teilchenbeschleuniger CERN zubereitet und dann in Care-Paketen von der Luftwaffe über der Trauergesellschaft abgeworfen werden.
Beerdigt mich so, wie ich gelebt habe: Als bescheidenen Kosmopoliten, als Weltenbürger im Reihenhaus, als dankbaren Ziehsohn der ZEIT-Chefredaktion.