Von Platon bis Wittgenstein: ein kleiner Überblick über die wichtigsten Philosophen, ihre Biografie, Kernthese und die Bedeutung für den Menschen von heute
Platon (427-347 v. Chr.)
Biografie
Manchmal schneiderte die Antike ihren Helden die Tragödien passgenau auf den Leib: Als Platons großer Lehrer Sokrates vom Athener Gericht zum Tode verurteilt wurde, verlor der Philosoph auch noch den letzten Glauben an das Staatswesen. Von nun an sollte er nach den unumstößlichen Prinzipien der Gerechtigkeit suchen. So war Sokrates’ Tod immerhin dazu gut, seinen Schüler zu seinem Lebensthema zu führen. Zwölf Jahre nach dem Tod seines Lehrmeisters gründete Platon in Athen eine eigene philosophische Akademie, der er fast 40 Jahre vorstand. Platon goss seine Gedanken in die Form fiktiver Dialoge, in denen Sokrates als Verkünder der platonischen Lehre auftritt.
Kernthese
Im Kern des platonischen Gedankenmassivs leuchtet das Höhlengleichnis: In einer Höhle sitzen gefesselte Menschen. In ihrem Rücken werden Gegenstände vorbeigetragen, die von einem Feuer beleuchtet werden. Die Menschen sehen nur die Schatten der Gegenstände an der Wand vor sich. Philosophieren bedeutet, die Wahrheit hinter den Erscheinungen zu entdecken. Die Urbilder hinter den Erscheinungen sind die Ideen, an die wir uns erinnern. Die höchste Idee ist das “Schöne und Gute”. Die unsterbliche Seele war besonders vertraut mit der Ideenwelt, bevor sie in den Körper abkommandiert wurde. Sie bleibt auch auf Erden für die Wiedererinnerung zuständig.
Was sagt uns das heute?
Niemals ähnelten die Menschen Platons Höhleninsassen mehr als heute. Wenn wir in unserer Medienkaverne sitzen und die zitternden Schatten der Wirklichkeit über die Bildschirme zucken sehen, kann es nicht schaden, wenn wir uns von Platon daran erinnern lassen, dass die Wahrheit irgendwo hinter dieser Truman-Show schlummert. Und dass es vor allem die gute alte Seele ist, die uns bei der Wahrheitsschau beste Dienste leistet.